Gedanken über Gott

 

Jeder Mensch muss für sich irgendwann den Begriff ‚Gott‘ definieren, weil man früher oder später damit in Berührung kommt. Selbst wenn man sagt, dass man nicht an Gott glaubt, muss das, woran man nicht glaubt, erstmal definiert werden. Es kann z.B. sein, dass Person 1 sagt er glaubt an Gott und Person 2 sagt er glaubt nicht an Gott, ohne dass damit gesagt ist, dass sie an denselben Gott glauben / nicht glauben.

Da es sich bei diesem Begriff nicht um einen Gegenstand, einen Geruch oder einer Farbe handelt, dies wären nämlich Dinge deren Existenz recht einfach nachzuweisen wären, sondern viel mehr um etwas was sich in erster Linie im Kopf abspielt, ist meiner Meinung nach die Vorstellung Gottes bei jedem Mensch anders.

Laut Richard Dawkins, wird Gott von den Menschen als Lückenfüller für das Unerklärliche gebraucht. Nehmen wir zum Beispiel an, wir könnten nicht erklären wie wir verschiedene Farben sehen können. Dann müssten wir also sagen: Es muss einen Gott geben, der dafür sorgt, dass wir Farben sehen können und weil es von Gott gewirkt ist, können wir es nicht erklären. Das ist zum Beispiel eine Vorstellung eines Gottes, an den ich so auch nicht glaube.

Im Alten Testament der Bibel, treffen wir auf einen sehr merkwürdigen Fakt, der mich in meiner Theorie bestärkt. Nämlich sollten sich die Juden kein Bildnis ihres Gottes machen, weil dieser Gott sich jedem Menschen individuell offenbaren will. Sie sollten Gott sich Gott so vorstellen, wie er sich ihnen offenbaren würde. Er sagt zu ihnen: „Ich werde sein, der ich sein werde“. Legt euch also nie fest, sondern seid immer für neue Erkenntnisse in dieser Hinsicht offen.

Nach diesem Muster will auch ich in der Beantwortung dieser Frage vorgehen. Ich will nie abschließen mit der Beantwortung dieser Frage und immer weiter an meinem Gottesbild zu feilen.

Es wird mit also Sicherheit nicht mein letzter Blog Post zu diesem Thema sein. Aber hiermit hab ich zumindest erstmal einige Gedanken dazu festgehalten.